Gemeinsam gegen Hass und Intoleranz
Ein Kommentar von Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte
Die Lage ist ernst. Rechtsextreme Gruppen zeigen sich immer offensiver und schamloser in der Öffentlichkeit. Umfragen zufolge kommt die AfD in Ostdeutschland auf mehr als 30 Prozent. Führende Mitglieder der Partei hecken gemeinsam mit Neonazis einen perfiden Plan aus. Sie wollen Millionen von Menschen aus unserem Land vertreiben.
Diese Machenschaften sind abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen. Insbesondere Menschen mit Migrationsgeschichte fühlen sich dadurch persönlich bedroht. Diese Menschen sind ein bedeutsamer Teil unserer Gesellschaft und unseres Landes. Deshalb ist dieser Angriff auch ein Angriff auf uns alle. Er gibt einen Vorgeschmack darauf, was noch vielen Menschen drohen könnte. All jenen, die nicht der Vorstellung der AfD von „Volksgemeinschaft “ entsprechen. Wie zum Beispiel Menschen mit Beeinträchtigungen.
Es ist höchste Zeit, dass wir alle etwas gegen diese Entwicklung tun. Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der demokratischen Politik. In den vergangenen Wochen sind hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten für Vielfalt und ein Miteinander. Sie setzen ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz. Das taten sie auch in Bremen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Aber warum hat die AfD derzeit solchen Zulauf? Warum werden die Auseinandersetzungen in unserer Gesellschaft zunehmend unnachgiebiger und aggressiver geführt? Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer schneller. Vielleicht haben viele Menschen das Gefühl, da nicht mehr mithalten zu können. Dass die Aufgaben in der Zukunft zu schwierig für sie sind. Sie haben Sorge, in einer bunteren, vielseitigeren Welt ihren Platz zu verlieren. Möglicherweise fühlen sie sich deshalb erschöpft und überfordert. Und dieses Gefühl machen sich die AfD und andere rechtsextreme Kräfte zunutze.
Was folgt daraus? Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen. Wir müssen ihnen zuhören und uns ihrer Probleme annehmen. Wir müssen dafür einstehen, dass Rechtsextreme keine Grundlage in unserer Gesellschaft haben. Alle zusammen. Das ist genauso wichtig. Lassen Sie uns das mit allen geeigneten und notwendigen Mitteln verhindern. Lassen Sie uns unsere solidarische Gesellschaft in Bremen und Bremerhaven bewahren. Lassen sie uns „Laut gegen rechts“ sein. Am Arbeitsplatz, im Sportverein und auch auf der Straße. Ich freue mich über jede und jeden, der mitmacht. Und ich bin mir sicher: Gemeinsam sind wir stark!
Text: Andreas Bovenschulte Fotos: Senatskanzlei, Frank Scheffka
Gröpelingen gegen Rechtsextremismus
In Gröpelingen findet eine Aktion gegen rechtsextreme Politik und rechte Gewalt statt. Alle Interessierten können mitmachen. Und gemeinsam für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Straße gehen.
Wann?
Samstag, 27. April, 12:05 Uhr
Wo?
Bürgermeister-Koschnick-Platz
28239 Bremen-Gröpelingen
Straßenbahnhaltestelle: Lindenhofstraße
Wer steckt dahinter?
Mehrere Vereine und Institutionen haben sich zusammengeschlossen. Sie organisieren die Aktion gemeinsam. Dazu gehören Kultur vor Ort e. V., das Bürgerhaus Oslebshausen und das Quartiersbildungszentrum. Auch der Martinsclub ist natürlich mit dabei. Weitere Organisationen können sich anschließen.
Mehr erfahren
Information dazu gibt es im Internet unter www.groepelingen-gegen-rechts.des