Nach und nach stellen wir hier alle Regionalleitungen des Martinsclub vor. Sie beantworten Fragen über ihren Stadtteil und ihren Werdegang. Und geben einige persönliche Einblicke. So können alle Interessierten die Regionalleitungen noch besser kennenlernen. Regionalleitungen koordinieren die Arbeit des Martinsclub in dem jeweiligen Quartierszentrum.
Die vorerst letzte Person, die wir vorstellen, ist Anne Angenendt. Seit Oktober 2022 ist sie für den Martinsclub in Gröpelingen zuständig.
Frau Angenendt, was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Stadtteil?
Gröpelingen ist für mich ein quirliger und warmherziger Stadtteil. Er hat viel Geschichte und viele Geschichten. Es wohnen Menschen aus unzähligen Nationen hier. Das macht den Stadtteil bunt und besonders.
Wie setzt sich Ihr Stadtteil (bereits) für gesellschaftliche Teilhabe ein?
In Gröpelingen gibt es viele Nachbar:innen, Träger und Vereine, die sich für gesellschaftliche Teilhabe einsetzen. Es gibt Angebote und Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen. Das ist auch notwendig, denn es gibt zahlreiche Herausforderungen in Gröpelingen. Die Grundprobleme sind Armut und soziale Ungerechtigkeit.
Welche Ziele haben Sie für Ihren Stadtteil? Welche Barrieren wollen Sie beseitigen?
Wir haben viel vor in Gröpelingen: Der Breitenbachhof wird umgebaut. Wir vom Martinsclub konnten unsere Ideen in die Planung einbringen. Ein Quartier|Wohnen wird eröffnen. Unser Quartierszentrum „BeiUns“ wird vergrößert. Im gesamten Stadtteil braucht es mehr inklusive Angebote für Erwachsenen und Kinder.
Auf welche Vorhaben und Projekte können sich die Bürger:innen Ihres Stadtteils freuen?
Es gibt bereits Angebote zur kulturellen und sozialen Teilhabe von verschiedenen Trägern. Diese ergänzen wir um inklusive Angebote: Am 10. August findet wieder das beliebte Hoffest statt. Am 5. Juli wird es Fahrradtouren mit Spezialrädern geben. Im Juni findet eine inklusive Ferienwoche auf der Ohlenhoffarm statt. Für Kinder gab es im März eine spannende Ferienwoche zum Thema Design und Innenarchitektur. Dafür konnten wir eine leerstehende Wohnung im Breitenbachhof nutzen. Diese Wohnung wollen wir im Herbst in eine begehbare Laterne verwandeln.
Welche Ausbildung haben Sie gemacht? Welche Berufserfahrung haben Sie vorher gesammelt?
Ich habe einen Bachelor in Kultur- und Politikwissenschaften und einen Master in Kunst- und Kulturvermittlung gemacht. Dazu habe ich an der Universität Bremen und in Wien studiert. Nach dem Studium habe ich angestellt und als Selbstständige viele spannende Projekte umgesetzt. Die bewegten sich stets an der Schnittstelle von kultureller Teilhabe und Stadtentwicklung.
Wie sind Sie zum Martinsclub gekommen? Warum haben Sie sich hier beworben?
In meinen früheren Projekten war ich in vielen Stadtteilen wirksam, jedoch meist zeitlich begrenzt. Ich hatte den Wunsch, in einem Quartier zu bleiben. Die Stellenbeschreibung als Regionalleitung hat mich angesprochen: Genau diese Arbeit möchte ich inhaltlich machen. Und ich möchte an einem Ort bleiben und mich nachhaltig für mehr Inklusion im Quartier einsetzen.
Welche Fähigkeiten braucht eine Regionalleitung?
Eine Regionalleitung muss Herausforderungen sowie neue Situationen rasch verstehen und für gute Lösungen sorgen. Die Aufgaben sind vielfältig und die to-do-Liste manchmal länger als ein Arbeitstag. Damit muss man umgehen können und den Überblick behalten. Neben dem rationalen Verständnis für rechtliche und wirtschaftliche Fragen, sind Kreativität und Empathie wichtige Fähigkeiten einer Regionalleitung.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
Mir gefällt es, dass ich im Quartierszentrum BeiUns in Gröpelingen arbeite. Ich treffe täglich Mitarbeiter:innen und Nutzer:innen. Oft steht meine Bürotür offen und wir kommen ins Gespräch. Dabei entstehen tolle Ideen.
Warum würden Sie den Martinsclub als Arbeitgeber weiterempfehlen?
Alle Mitarbeitenden, die ich kennengelernt habe, sind hoch motiviert, professionell und sehr herzlich. Inklusion treibt alle an, das ist spürbar. Das beeindruckt mich und es macht Spaß, in diesem Umfeld von klugen Köpfen und guten Geistern zu arbeiten.
Warum ist Bremen lebenswert?
Bremen hat für mich genau die richtige Größe für den Alltag. Groß genug, dass ich Urbanität spüre. Klein genug, dass ich überall mit dem Fahrrad hinfahren kann. Ich mag es, Leute auch zufällig wieder zu treffen und das passiert in Bremen ständig.
Wenn Sie ein Tier sein könnten, welches wären Sie gerne und warum?
Am liebsten wäre ich meine eigene Katze. Denn sie ist gut genährt, geliebt und den ganzen Tag in der Nachbarschaft unterwegs. Sie ist in der ganzen Nachbarschaft bekannt und sehr humorvoll.
Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Im Café, auf dem Flohmarkt, auf Radtour, auf dem Pferderücken, am Werdersee. Nach viel Bewegung und frischer Luft gibt es eine Pizza.
Haben Sie einen Buch-, Film- oder Serientipp?
Ich empfehle alle Bücher von Saša Stanišic. Außerdem „Fang den Hasen“ von Lana Bastašić und „Schäfchen im Trocknen“ von Anke Stelling. Und natürlich „Americanah“ von Chimamanda Ngozi Adichie.
Welche Superkraft hätten Sie gerne?
Ich würde gerne fliegen können. Dann könnte ich schnell die Orte und die Ebenen wechseln. Rein ins Getümmel und teilhaben am bunten Leben. In der nächsten Minute hochfliegen und das Ganze von oben betrachten. Ich liebe es, unterwegs zu sein und verschiedene Städte, Länder und Menschen kennenzulernen.