Martinsclub und VHS erhalten Preis „Das Ruder“ für inklusives Online-Projekt
Digitale Medien sind fester Bestandteil der modernen Gesellschaft. Als Informations- und Kommunikationsplattform durchdringt das Internet nahezu alle Lebensbereiche. In der Nutzung digitaler Angebote ergeben sich jedoch häufig Hürden und Schwierigkeiten. Gerade Menschen mit einer Beeinträchtigung kann die Handhabe der Geräte und Anwendungen vor Probleme stellen. Der Martinsclub und die Volkshochschule Bremen wollen diese Probleme lösen. Dafür wurde ein inklusives Projekt ins Leben gerufen: „Kreatives Schreiben fürs Internet — Medienkompetenz für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung“. „Ziel ist es, die Medienkompetenz der Teilnehmer*innen zu erhöhen. Wir wollen ihnen den den Zugang zum Internet und zu digitalen Anwendungen zu erleichtern“, sagt Projektkoordinator Marco Bianchi vom Martinsclub. Das inklusive Projekt richtet sich dabei gleichermaßen an Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Auszeichnung mit Medienkompetenz-Preis „Das Ruder“
Diesen interessanten Ansatz hat nun die Bremische Landesmedienanstalt mit dem Medienkompetenz-Preis „Das Ruder“ gewürdigt. „Wenig kann auf unsere Gesellschaft so stark einwirken wie die Medien, und gerade deswegen sind barrierefreie Medienangebote wie dieses Projekt entscheidend für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe. Teilhabe darf nicht an Mediennutzung scheitern“, erklärt dazu Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt. Auf der Preisverleihung am Donnerstag, den 3. September zeigte sich Projektkoordinator Marco Bianchi zufrieden über die Auszeichnung: „Digitale Medien und die Nutzung des Internets gehören zum täglichen Leben dazu. Von diesem gesellschaftlichen Prozess darf niemand ausgeschlossen werden. Medienkompetenz ist ein wesentliches Merkmal der Inklusion. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir die Jury mit unserem Projekt überzeugen konnten“, so Bianchi nach der Ehrung. Inbegriffen ist ein Preisgeld von 2.535 Euro. Damit soll unter anderem die technische Ausstattung finanziert werden soll.
Kreativität und Technik
Das inklusive Projekt wird voraussichtlich im Februar 2021 starten. Dies geschieht mit einer Mischung aus Online-Seminaren und Präsenzveranstaltungen. Die Teilnahme ist auf 2 unterschiedlichen Wegen möglich. Sowohl mit dem eigenen Computer aus dem Home-Office als auch vor Ort. Inhaltlich steht dabei vor allem kreatives Schreiben auf dem Programm. In einer Schreibwerkstatt lernen die Teilnehmer*innen, Texte für Online-Medien zu erstellen. Außerdem erfolgt eine Einführung in die Methoden des E-Learnings sowie in den Umgang mit der technischen Ausrüstung. Das Niveau des Kurses wird dabei an den individuellen Fähigkeiten ausgerichtet. „Dadurch sprechen wir Menschen mit unterschiedlichem Kenntnisstand an. Es eignet sich für Einsteiger*innen, die sich generell zum Thema Online-Medien informieren möchten. Aber auch Fortgeschrittene, die ihr Wissen erweitern möchten, können von den Inhalten profitieren. Zudem kann der Kurs für Fachkräfte, die in der Behindertenhilfe tätig sind, wertvolle Anregungen für ihren Beruf bieten“, so Bianchi. Um allen den Zugang gleichermaßen zu ermöglichen, findet das gesamte Angebot in verständlicher Sprache statt. „In der Coronakrise hat sich gezeigt, welche Chancen und Potenziale in der Nutzung digitaler Medien liegen. Umso wichtiger ist es, Zugänge zu diesem Themengebiet zu schaffen“, findet Bianchi.
Informationen zu dem Inklusiven Online-Kurs erteilt Projektkoordinator Marco Bianchi per E-Mail unter oder per Telefon unter 0421-5374750.