Black Plastic

Marc Braun betreibt den Plattenladen “Black Plastic” im Bremer Viertel. Was hat es damit auf sich? Für unser Magazin “m” haben wir uns bei ihm erkundigt.

Musik auf Plastik ist immer die beste Wahl. Zu Besuch im Plattenladen „Black Plastic

Wer heute Musik hört, benutzt dafür in der Regel sein Handy. Auf schnellem Weg eröffnet sich einem die ganze Welt der Musik. Das Internet und verschiedene Apps machen es möglich. Wo früher noch Kassetten oder CDs zum Einsatz kamen, wird heute „gestreamt“. So heißt die moderne Form des Musikhörens. Man lädt sich die Musik also einfach aus dem Internet herunter. Die Trends kommen und gehen. Dennoch gibt es einen Tonträger, der jede neue Technik überlebt hat. Die Schallplatte – sie ist auch nach über 100 Jahren gefragt.

Doch womit überzeugt ein Format, das im Widerspruch zur Mode steht? Die Antwort kennt Marc Braun. Er ist Geschäftsführer des Plattenladens, „Black Plastic“, im Bremer Steintor. „Die Schallplatte ist das richtige Medium um Musik zu hören. Man braucht keinen super teuren Plattenspieler. Trotzdem bekommt man einen schönen, warmen Klang“, so der 54-jährige. Die Kundschaft ist zwar nicht so riesig, dafür aber treu. Musikliebhaber wird es immer geben. „Zu uns kommen viele junge Leute. Die sind erst 20 oder 25 Jahre und haben schon einen tollen Musikgeschmack“, bestätigt Braun.
Für ihn selbst gehören Platten zum Leben, wie die Luft zum Atmen. 5 große Lagerräume füllt seine private Sammlung mittlerweile aus. Wie bei Vielen ging es mit den alten Beatles-Platten der Eltern los. Während seines Studiums arbeitete er in Plattenläden. Später eröffnete er seinen ersten eigenen Laden. Dann zog es ihn nach Lissabon. Natürlich auch, um Platten zu verkaufen. „Ich hatte bewiesen, dass ich das bei schlechtem Wetter gut kann. Daher wollte ich es mal bei gutem Wetter versuchen.“

Jetzt ist Marc Braun mit „Black Plastic“ zurück im Bremer-Viertel. „Eigentlich wollte ich keinen Laden mehr. Der Plan war, mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen“, sagt er. Als 2018 der Plattenladen „Ear“ schließen musste, fragte er sich: Kann das Steintor ohne Plattenladen sein? Die Antwort ist bekannt. Die Entscheidung war eine Herzensangelegenheit.
Seit einem Jahr öffnet der kleine Laden von Montag bis Samstag seine Türen. Die Stimmung ist gemütlich. Gute Musik ist hier immer garantiert. „Black Plastic“ ist aber ein bisschen mehr als ein Plattenladen. Viele Menschen schauen mal auf einen Schnack vorbei. Hin und wieder finden hier kleine Konzerte statt. „Mit einem guten Konzept, lässt sich auch heute noch ein Plattenladen führen “, fasst Marc Braun zusammen. Aber: „Schwarzes Gold verkauft man nur aus Leidenschaft. Man wird nicht reich damit.“

Ein paar Informationen zur Schallplatte:

– Schallplatten sind zwischen 17,5 und 30 cm groß.
– Sie bestehen aus dem Kunststoff Vinyl.
– Die Musik wird in Form von Rillen auf die Platte gepresst.
– Diese Rillen sind unterschiedlich hoch und tief.
– Mit einem Plattenspieler wird die Musik abgespielt. Die Platte dreht sich auf dem Plattenteller. Dabei tastet eine Nadel die Rillen ab. Dadurch entstehen Töne. Diese werden über einen Verstärker zu den Lautsprechern transportiert.

Dieser Text ist im Magazin “m” Ausgabe 1 – 2020 berschienen.

Fotos: Frank Scheffka

Heche, Benedikt
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