Gleichberechtigung bei der Wohnungssuche

Bremer Punkt: Martinsclub und GEWOBA schaffen inklusive Wohnform in der Vahr – Interessierte gesucht

Durch steigende Mieten und Immobilienpreise ist der Wohnungsmarkt sehr umkämpft. Gerade im städtischen Bereich haben es heutzutage selbst Normalverdiener schwer, passenden und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Menschen mit einer Beeinträchtigung sind hier oft besonders benachteiligt. Das findet Sebastian Jung aus der Geschäftsleitung des Martinsclub: „Wohnen wird immer teurer. Menschen mit einer Beeinträchtigung sind hier gleich doppelt im Nachteil. Sie haben häufig ohnehin schon wenig Geld, um eine passende Wohnung zu finanzieren. Außerdem sind sie oft auf Barrierefreiheit und weitere spezielle bauliche Bedingungen angewiesen. Das schränkt ihre Auswahl nochmal ein. Im Endeffekt haben sie häufig große Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche. Sie werden in diesem elementaren Lebensbereich benachteiligt.“

Bremer Punkt: Wohnraum für inklusive Mietgemeinschaften
Der Martinsclub und die Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA haben sich nun zusammengetan. Sie wollen diesen Zustand verändern. Dazu eignet sich das von der GEWOBA ins Leben gerufene und von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau geförderte Projekt des „Bremer Punktes“ in Wohnquartieren der GEWOBA. Die Idee dahinter: Eine Gruppe unterschiedlicher Menschen schließt sich zu einer inklusiven Mietwohngemeinschaft zusammen, um gemeinsam in dem Neubau der GEWOBA zu wohnen. Das Konzept sieht vor, dass alle Mieter in ihren eigenen Wohnungen leben, sich jedoch als gemeinschaftliche, nachbarschaftliche Gruppe begreifen. Zudem können sie sich an der Auswahl der Wohnungsgrößen beteiligen und den Prozess des zukünftigen Zusammenlebens aktiv mitgestalten. Nach diesem Muster entsteht an der Winsener Straße in der Gartenstadt Vahr ein barrierefreier Neubau. „Eine bestimmte Anzahl an Wohnungen ist für Menschen mit Beeinträchtigung reserviert. Wir stellen also eine inklusive Nachbarschaft sicher und leisten so einen Beitrag dazu, die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern“, so Jung. Die Fertigstellung ist für Anfang 2023 geplant. Bereits jetzt können sich Interessierte für dieses inklusive Wohnprojekt bewerben. Der Martinsclub sucht daher Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, die sich vorstellen können, Teil der Mietgemeinschaft zu werden. Eine erste digitale Informationsveranstaltung speziell für diese Zielgruppe findet dazu am Mittwoch, 14. April um 16 Uhr statt. Interessierte werden gebeten, sich bei Matthias Süßebecker, 0421-52079606, , zu melden.

Vielfalt und Mitbestimmung als Ziel
Hinter dem „Bremer Punkt“ steckt die Idee, modernen, barrierefreien und energieeffizienten Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu schaffen. Durch die öffentliche Förderung der senatorischen Baubehörde haben auch Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, eine Wohnung in dem Bauprojekt zu beziehen. Durch die Zusammenarbeit der GEWOBA mit dem Martinsclub wird der Inklusionsgedanke zu einem wesentlichen Merkmal: „Wir streben dadurch eine soziale Durchmischung an. Das heißt, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft sowie Alleinstehende und Familien sollen hier gemeinsam unter einem Dach leben. Jede Mietpartei hat ihre eigene Wohnung, es wird jedoch Wert auf ein aktives Miteinander und nachbarschaftliche Aktivität gelegt“, erklärt Petra Kurzhöfer, GEWOBA-Geschäftsbereichsleiterin in der Vahr. Ein öffentliches Online-Informationstreffen für alle Interessierten veranstaltet die GEWOBA am Mittwoch, 5. Mai. Informationen zum Bewerbungsverfahren sind hier online abrufbar.

In Kooperation mit

Jung, Sebastian
Geschäftsleitung
Oppel, Nico
Wohnen
Fachleitung