Impfung: Ein solidarischer Pieks

Der Martinsclub treibt die Corona-Impfungen in den eigenen Wohneinrichtungen voran

Wer ein Ziel erreichen möchte, muss sprichwörtlich die Ärmel hochkrempeln. Das gilt in derzeit in doppelter Hinsicht. Denn es gibt ein großes gesellschaftliches Ziel: Die Bekämpfung der Corona-Pandemie. „Und da gibt es nur einen Weg: Ärmel hoch und sich impfen lassen“, ist sich Nico Oppel, Fachleitung Wohnen beim Martinsclub, sicher. So wie jüngst geschehen im Quartierszentrum Huckelriede. 27 Nutzer*innen sowie 31 Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Stadtteilen haben während einer großen Impfaktion ihre Booster-Impfung erhalten. „Gerade für Menschen, die mit einer Beeinträchtigung leben, ist das extrem wichtig. Durch Vorerkrankungen haben sie oftmals ein geschwächtes Immunsystem. Und bei ihnen ist die letzte Corona-Impfung teils schon über ein halbes Jahr her. Die Auffrischungsimpfung kann Leben retten“, so Oppel.

Gegenseitig Verantwortung füreinander übernehmen
Eine weitere besondere Bewandtnis hat der Impfschutz in Gemeinschaftsunterkünften wie etwa dem Haus am Werdersee in Huckelriede. 19 Bewohner*innen leben hier zusammen. Dringt das Virus ins Haus, sind alle Beteiligten akut gefährdet. Das Gesundheitsamt ordnet in einem solchen Fall Zimmerquarantäne an. „Die Menschen dürfen ihre Zimmer dann für mehrere Wochen nicht verlassen. Das ist psychisch enorm belastend. Dennoch ist die Ansteckungsgefahr groß, da etwa Badezimmer gemeinsam genutzt werden. Eine hohe Impfquote unter den Bewohner*innen und beim Pflegepersonal ist in einem Wohnheim absolut obligatorisch. Zum eigenen Schutz und zum Schutz der Mitmenschen“, erklärt Hausleiter Jared Bendig.

Oppel: „Ohne Impfpflicht geht es nicht“
Allgemein setzt der Martinsclub darauf, dass sich auch die Mitarbeitenden in Sachen COVID-19-Impfung solidarisch zeigen. Wer mit behinderten Menschen arbeitet, trägt eine große Verantwortung, wie Nico Oppel erklärt: „Dieser Verantwortung muss man gerecht werden. Für eine Impfverweigerung habe ich überhaupt kein Verständnis. In diesem Berufsfeld ist eine solche Haltung wirklich völlig fehl am Platz. Die neue Bundesregierung plant eine Impfpflicht für Menschen in medizinischen und pflegenden Berufen. Dieses Vorhaben begrüße ich ausdrücklich. Denn anders geht es leider nicht.“

Oppel, Nico
Wohnen
Fachleitung