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Einsamkeit inklusiv – eine Radiowerkstatt

Selbstbestimmung und Einsamkeit

So lautet das Thema eines Radioprojektes vom Martinsclub für den Deutschlandfunk.

Fast 3 Jahre lang haben 8 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung an dem Radiobeitrag gearbeitet. Mit dabei: Charly Kowalczyk, Radiojournalist aus Berlin. Er weiß, wie eine Sendung entwickelt, geplant und produziert wird. Und Hedwig Thelen: Sie begleitet das Projekt für den Martinsclub.

Gemeinsam hat die Gruppe ihr Thema gefunden. Sie haben geübt, Fragen zu stellen und Interviews zu führen. In Bremen, Bochum und Berlin haben sie Politiker und Politikerinnen getroffen. Ihnen und anderen Fachleuten haben sie  Fragen gestellt. Sie haben aber auch über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen. Sie haben sich gegenseitig zugehört und nachgedacht. Herausgekommen ist ein ungewöhnlicher Radiobeitrag. Hier kommen Menschen zu Wort, die man in der Öffentlichkeit selten  hört.

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Reinhören und mitdiskutieren!

Mittwoch 6. Dezember, 19:30 Uhr
Aufführung und Diskussion im „Bremer Hörkino“
Altes Fundamt (im Steintor)
Auf den Kuhlen 1A, 28203 Bremen

Donnerstag 7. Dezember, 18:00 Uhr
Aufführung und Diskussion im mCentrum
Buntentorsteinweg 24/26, 28201 Bremen

Dienstag 19. Dezember, 19:15 Uhr
Erstausstrahlung im Deutschlandfunk

Samstag 23. Dezember, 18:05 Uhr
Radio Bremen 2

Die Radio-Macher:innen

Ellen Stolte: Streit mag ich nicht. Das kommt auch selten vor, also fast nie. Wenn dann doch mal Reiberei ist? Dann rede ich mit der Person und dann ist der Fall erledigt. Mir geht’s gut. Ich habe Wellensittiche und meinen Freund Anton. Mehr braucht man doch nicht!
Thomas Hartmann: Ich sammle alles über Lady Di und mache gern Sport. Vor allem Boccia. Und ich bin froh, dass es meine Eltern gibt. Das alles ist mir wichtig im Leben. Vor allem aber fehlt mir eine Partnerin, denn ich bin einsam.
Marianne Schnakenberg: Ich fühlte mich oft nicht ernst genommen. Das war ein heikler Punkt bei mir. Mit Ende 50 hat sich das dann geändert. Mit einer Therapie wurde ich selbstbewusster. Ich konnte andere Menschen auch besser durchschauen. Sich ändern und Lebensfreude entwickeln? Das kann man auch noch als alter Mensch.
Frank-Daniel Nikolaus: Ich bin ziemlich allein in der Pfalz aufgewachsen. Aus dieser Einsamkeit heraus entwickelte sich eine ungeheure Phantasie. Alles hat mich interessiert. So studierte ich unter anderem Theologie, Architektur und Städtebau in Berlin. Zwischendurch habe ich ein Hotel geführt und als Journalist gearbeitet. Mein Problem: Wegen der vielen Interessen konnte ich mich nie wirklich entscheiden.
Katharina Mickley: Wir möchten gerne zu den normalen Menschen zählen … Menschen, die ein kleines bisschen anders ticken als die anderen Menschen. Die sollte man niemals treten. Niemals schubsen. Niemals kränken. Niemals verstoßen. Und gar nicht ausgrenzen.
Andy Müller: Ich Mensch. Du Mensch. Wir Menschen. Und zwischen uns ist Menschlichkeit.
Hedwig Thelen: Einsamkeit macht krank. Macht traurig. Macht das Leben nicht mehr lebenswert. Und vielleicht ist das umgekehrt für mich ganz oft die Frage. Was macht ein Leben eigentlich lebenswert?
Charly Kowalczyk: Ich schreibe seit 25 Jahren für den Rundfunk. Kurze Beiträge haben mich nie interessiert, ich schreibe fast immer lange Geschichten. Meine Leidenschaft ist dabei immer gleich: Ich möchte Menschen ins Radio bringen, die viel zu sagen haben. Und zu wenig gehört werden.
Thelen, Hedwig
Teilhabe
Begegnung im Stadtteil
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