Der Martinsclub Bremen e. V. tritt seit vielen Jahren für ein selbstbestimmtes Leben ein. In vielen Bereichen, etwa dem Wohnen, der Freizeit oder in der Bildung, macht der Verein entsprechende Angebote. Ein wichtiger Baustein ist der eigene Pflegedienst, der Kund*innen neben klassischer Pflege auch mit ergänzenden Betreuungs- und Unterstützungsleistungen sowie hauswirtschaftlichen Dienstleistungen den Alltag erleichtert. „Oberste Priorität haben die individuellen Bedürfnisse der Menschen, die wir versorgen. Wir wollen keine Pflege nach Schema F leisten, sondern ganz bewusst unterschiedliche Wünsche und Bedarfe bedienen“, beschreibt Pflegedienstleiter Joachim Haupt die geltende Leitlinie. Nun kann Haupt mit seinen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Jubiläum feiern: Der Pflegedienst des Martinsclub wird zehn Jahre alt.
Pflege heute
Die heutige Ausrichtung resultiert vor allem durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und eine Neuinterpretation der Pflegebedürftigkeit seit 2016. Neben einigen rechtlichen Veränderungen sollte die Pflege damit mehr an der Teilhabe der zu pflegenden Menschen ausgerichtet werden. „Im Endeffekt heißt das, flexibler auf die einzelnen Menschen und deren persönliche Lebenssituation einzugehen. Wo ist welche Unterstützung notwendig und sinnvoll? Wie viel und welche Art von Hilfe ist gewünscht? Daran richten wir unsere Arbeit aus“, erklärt Haupt.
Baustein für Ambulantisierung
Unabdingbar ist der Einsatz des Pflegedienstes für die Strategie des Martinsclub, vermehrt ambulante Wohnangebote auszubauen und neu zu schaffen. Soll heißen: Der Behindertenhilfeträger verfolgt das Ziel, seinen Kund*innen vermehrt in eigenen Wohnungen zu betreuen. „Das ermöglicht ein normales Leben inmitten der Gesellschaft. Mit Kontakt nach außen, etwa in die Nachbarschaft“, so Haupt. In dieser Ausrichtung spielt der Martinsclub Pflegedienst eine wichtige Rolle. „Lieber ermächtigen statt nur erhalten ist ein Prinzip unserer Arbeit“, erklärt der Pflegedienstleiter weiter. Die Pflegekräfte haben zusätzlich zu ihren pflegerischen Aufgaben den pädagogischen Auftrag, die Selbstständigkeit der Nutzer*innen zu fördern. Das betrifft unter anderem Bereiche wie die Haushaltsführung, kommunikative Fähigkeiten oder auch die Gestaltung des Alltagslebens sowie sozialer Kontakte.
Eine gute Übergabe
Der Martinsclub interpretiert Pflege sehr modern. Damit sind auch die Nutzer*innen zufrieden, was sich an den stetig wachsenden Zahlen bemerkbar macht. „In Zukunft wird es noch mehr darauf ankommen, Pflege und gesellschaftliche Teilhabe zu verbinden. Doch diese Aufgabe müssen andere erfüllen“, sagt Joachim Haupt. Neben dem 10-jährigen Jubiläum des Pflegedienstes feiert der Leiter zum Ende des Jahres auch seinen persönlichen Ruhestand. Pandemie-bedingt werden die Festivitäten, wenn überhaupt natürlich nur im aller-kleinsten Kreis stattfinden. Einen Wunsch hat Joachim Haupt jedoch: „Es wäre schön, meine Nachfolgerin oder meinen Nachfolger noch kennenzulernen, denn eine gute Übergabe ist in der Pflege das A und O.“ Die Suche nach einer neuen Pflegedienstleitung für den Martinsclub Pflegedienst hat bereits begonnen. Interessierte können sich unter www.martinsclub.de/stellenangebote informieren. Bei konkreten Fragen steht André Klinkel als Fachleitung Pflege unter 0421-53747 796 zur Verfügung.“