Das Programm im großen Kinosaal des City 46 wurde am Dienstag, den 10.5., vom Martinsclub Bremen e. V. bestimmt. Es lief „Erde und Tschüss“. Ein inklusiver Spielfilm, den der Martinsclub zusammen mit dem inklusiven Filmkooperative „Compagnons“ 2021 selbst produziert hat. Doch nicht nur das Leinwandgeschehen wurde durch den Martinsclub bestimmt. Auch das Publikum ist eng mit dem Behindertenhilfeträger verbunden.
Geschlossene Gesellschaft
An dieser speziellen Vorführung nahmen ausschließlich Menschen teil, die sich für den Martinsclub engagieren. Fast 80 Spender*innen, Mitglieder und Ehrenamtliche waren der Einladung gefolgt – volles Haus. „Diese Veranstaltung ist ein Dankeschön für die tolle Hilfsbereitschaft, die wir jeden Tag erfahren“, berichtet die Spendenbeauftragte vom Martinsclub, Julia Renke. Diese Unterstützung ist für den Verein und seine Nutzer*innen enorm wichtig. „Die Förderung für inklusive Freizeit- und Bildungsangebote ist grundsätzlich knapp bemessen. Nur durch Spenden und den Einsatz freiwilliger Helfer*innen, können wir unsere Programme für Menschen mit und ohne Behinderung anbieten“, erklärt Julia Renke.
Der Einsatz lohnt sich
Eines dieser durch Spenden finanzierten Freizeitangebote ist der Film des Abends „Erde und Tschüss“. Von der ersten Idee bis zum letzten Drehtag wurde dieses Projekt von Menschen mit Behinderung geplant und umgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Der Film war sehr kurzweilig und hat Spaß gemacht. Ich finde es beeindruckend, wie viel Text die Schauspielerinnen und Schauspieler gelernt haben“, sagt Petra Scheidemann. Sie ist seit Anfang des Jahres Mitglied und spendet regelmäßig. „Meine Schwester wird vom Martinsclub im Wohnen unterstützt und nimmt auch am Freizeitprogramm teil. Das sind großartige Angebote, die es zu unterstützen lohnt“, so Scheidemann.
Menschen mit Behinderung werden vergessen
Begrüßt wurden das Publikum durch Martinsclub-Vorstand, Thomas Bretschneider. In seiner Ansprache verwies Bretschneider auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. „Menschen mit Behinderung sind in Krisen meistens diejenigen, die besonders leiden oder schlicht vergessen werden. Das bekommen wir durch die Pandemie und den Ukraine-Konflikt deutlich zu spüren. Umso größer ist ihr Engagement zu bewerten“, bedankte sich Bretschneider von Herzen bei den Anwesenden.