Arbeiten in der Jugendhilfe

Der Martinsclub ist in vielen Bereichen aktiv: Wohnen, Jugendhilfe, Schule, aber auch Pflege und Teilhabe. Doch was zeichnet die unterschiedlichen Bereiche aus? Und was müssen Mitarbeitende mitbringen? Wir haben ein kurzes Interview mit Christa Drescher, Fachleitung Jugendhilfe, geführt.

Der Martinsclub setzt sich als sozialer Träger für die Inklusion ein. Mit welchen Angeboten ermöglicht der Bereich Jugendhilfe die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen?

Christa Drescher: Der Bereich Jugendhilfe setzt im Wesentlichen drei verschiedene Leistungen um. Unsere Schulbegleitungen ermöglichen Schüler*innen mit einer seelischen Beeinträchtigung die Teilnahme am Regelschulunterricht. Diese erfolgt in der Regel einer 1-zu-1-Begleitung. Auf der anderen Seite stehen unsere ambulanten Angebote. Über den Erziehungsbeistand und die sozialpädagogische Familienhilfe stärken wir nicht nur die Erziehungsfähigkeit der Eltern. Viel mehr unterstützen wir die Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen sowie bei der Lösung von Konflikten und Krisen.

Welche Rolle spielen dabei die Mitarbeitenden in der Jugendhilfe?

Christa Drescher: Ohne die Mitarbeitenden wären unsere Angebote nicht möglich. Der Bedarf der Familien kann sehr unterschiedlich sein. Einige Familien benötigen Hilfe beim Aufbau einer verlässlichen Alltagsstruktur. Bei anderen liegt der Fokus mehr auf der Teilhabe am sozialen Leben, zum Beispiel bei Freizeitangeboten. Das wohl wichtigste Ziel der Unterstützung ist die Sicherung des Kindeswohls.  In der Schule geben die Schulbegleitungen ebenfalls Struktur. Sie helfen den Schüler*innen sich in der Schule zu orientieren und organisieren. Auch Konflikte zu moderieren, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Schulbegleitung.

Wenn ich jetzt bei Ihnen in der Jugendhilfe anfangen möchte, was muss ich da mitbringen? Was ist Ihnen bei Ihren Mitarbeitenden besonders wichtig?

Christa Drescher: Wir legen großen Wert auf Fachlichkeit. Diese richtet sich bei uns vor allen Dingen auf die Inklusion. Daneben müssen Mitarbeitende eine gewisse Offenheit mitbringen und empathisch mit den Klient*innen sein. Unser Grundsatz ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir möchten so viel Unterstützung wie nötig anbieten und dabei so wenig wie möglich eingreifen. Man könnte auch sagen, dass sich die Fachkräfte überflüssig machen sollen. Ihre Aufgabe ist es also ein hohes Maß an Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Was macht die Arbeit im Martinsclub so besonders? Welche Möglichkeiten haben Mitarbeitende sich hier zu entwickeln?

Christa Drescher: In der ambulanten Jugendhilfe sind die Mitarbeitenden sehr autark. Das heißt Sie können ihre Arbeit sehr selbstständig planen. Sie bewegen sich im Bereich der aufsuchenden Hilfe. Schulbegleitungen haben einen wirklich besonderen Job. Auch wenn Sie beim Martinsclub angestellt sind, sind sie doch Teil des Klassenteams vor Ort. Die Schulbegleitung bietet so die Möglichkeit im Bereich Schule tätig zu werden und im Klassenraum beim Lernen und im Sozialen zu unterstützen. Darüber hinaus bietet der Leistungsbereich viele Möglichkeiten sich einzubringen. In Arbeitskreisen entwickeln wir mit den Mitarbeiter*innen unser pädagogisches Konzept weiter. Auch bei neuen Angeboten sind wir auf die Unterstützung der Mitarbeitenden angewiesen. Zudem möchte ich erwähnen, dass auch interne Aufstiegschancen bestehen. Als Teamleitung oder Fachberater*in kann bei uns mehr Verantwortung übernommen werden.

Wenn Sie den Martinsclub in drei Worten beschreiben müssten, welche wären das für Sie?

Christa Drescher: Inklusiv, innovativ und leider nicht auch mit einem „i“, aber lebendig!

 

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